Beim kommenden Artenschutzvortrag im Zoo Krefeld am Dienstag, den 18. April um 19 Uhr in der Zooscheune dreht sich alles um Europäische Wildkatzen. Dr. Christine Thiel-Bender und Katharina Stenglein vom BUND berichten über die Entstehung des wohl größten Naturschutzprojektes in Mitteleuropa zum Schutz der bedrohten Katzen.
Europäische Wildkatzen sind nicht etwa verwilderten Hauskatzen: Sie streiften schon durch die Wälder Europas, lange bevor die Römer ihre zahmen Verwandten der Falbkatze mit über die Alpen brachten. Einst war die Landschaft Mitteleuropas geprägt von Wald - heute bestimmen Straßen, Siedlungen und industrielle Landwirtschaft das Bild. Die Folge sind isolierte, zerschnittene Lebensräume. Doch viele Tier- und Pflanzenarten sind auf große, zusammenhängende Lebensräume angewiesen. So auch die Wildkatze – nur ungern setzt sie eine Pfote auf ausgeräumte Flächen. Bei ihren ausgedehnten Streifzügen läuft sie Gefahr, an Straßen überfahren zu werden. Daher kommt die Europäische Wildkatze heute auch nur noch in größeren zusammenhängenden Wäldern vor, obwohl es theoretisch in ganz Deutschland geeignete Wälder für sie gibt. Deswegen ist es wichtig, diese Waldinseln wieder miteinander zu verbinden, um eine Ausbreitung der Wildkatze zu ermöglichen.
Um dieses „Rettungsnetz für die Wildkatze“, als wohl größtes Naturschutzprojekt in Mitteleuropa, entstehen zu lassen, beteiligt sich der BUND in Nordrhein-Westfalen an den deutschlandweiten Bemühungen zum Schutz dieser streng geschützten Tierart. Nordrhein-Westfalen beherbergt ein bundesweit sehr bedeutendes Wildkatzenvorkommen mit geschätzten 1.000 Individuen in Eifel, Arnsberger Wald, Egge, Solling und Siebengebirge.
Wer mehr über die Wildkatze in NRW erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, am 18. April um 19 Uhr im Zoo Krefeld Dr. Christine Thiel-Bender und Katharina Stenglein vom BUND auf eine Vortragsreise zu folgen. Der Treffpunkt für den kostenlosen Vortrag ist vor dem Haupteingang des Zoos, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.